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DER BOSPORUS. 8. Route.131 lich, Restaurants nur in den auch zu längerem Aufenthalt empfehlens-
werten
Sommerfrischen Therapia (S. 132) und Böjükderé (S. 133).

Der Bosporus (Rinderfurt, nach dem griechischen Mythus von
der Io, die hier als Kuh von Asien nach Europa schwamm; türk.
Kara Denis Bogas oder Stambul Bogas, Enge des Schwarzen Meeres
oder von Stambul) erstreckt sich in einer Länge von 31,7km und
einer Breite von 660m (bei Rumeli Hissar) bis 3,3km (bei Böjük-
deré
; 4,7km am nördl., 2,5km am südl. Ausgang) vom Schwarzen
zum Marmara-Meer. Seine mittlere Tiefe beträgt 27, die größte
ca. 120m. Zwischen merkwürdig parallelen Ufern, steilen Talge-
hängen
, die oben in eine wellige Hochfläche übergehen, Ortschaften,
bebautem Land, Wald und Felsen zu beiden Seiten mit einer Ge-
schwindigkeit
von 3-4km in der Stunde in vielen Windungen dahin-
fließend
gleicht er einem mächtigen Strome. Der Oberströmung
von dem höheren, von reichen Flüssen gespeisten Schwarzen Meer
zu dem niedrigeren, stärker verdunstenden Mittelländischen Meer
entspricht ein entgegengesetzter Unterstrom, der dem Schwarzen
Meer wieder schwereres salzhaltiges Wasser zurückführt. Die Ufer-
berge
bestehen in dem steilen nördlichen Teile, bis Rumeli Kawak,
aus eruptivem Gestein, Basalt, Dolerit und Trachyt; im südlichen
Teil herrschen die Gesteine der Devonformation, Tonschiefer, Grau-
wacke
, Quarzite, dunkle Kalke vor; die Halbinsel von Stambul selbst
gehört der miocänen Formation an. Vielleicht stellen Bosporus und
Hellespont die Reststücke eines Flußlaufs dar, dessen Quell-, Mün-
dungs-
und Mittelgebiet am Ausgang der Tertiärzeit in die Tiefe ver-
sank
. Als das versunkene Tal eines Nebenflusses davon wäre dann
auch das Goldene Horn anzusehen.

a. Europäisches Ufer.

Nachdem sich der Dampfer aus der Masse der Fahrzeuge im
Eingang des Goldenen Horns losgewunden hat, fährt er vor den
Quais von Galata, den Moscheen und Artilleriewerkstätten von
Top Hané vorüber (vgl. S. 84/85). Dann folgt das Quartier Findikli
mit den zwei gleichen Palästen von Sali Basar, aus der Mitte des
XVIII. Jahrh.
, einer Moschee am Ufer und dem kleinen Hafen von
Kabatasch (S. 85). Oberhalb Sali Basar ragt die Dschihangir-
Moschee
(Pl. I 3; S. 85), über Kabatasch in der Höhe vor den
Zypressen des Großen Friedhofs das massige Viereck der Deutschen
Botschaft (Pl. K 2). Weiter die Vorstadt Dolma Bagtsché; darüber
große Kasernen; am Ufer die Moschee der Walidé, der Uhrturm und
der Dolma Bagtsché Serai (vgl. S. 85 und den Pl. S. 85). Die vier
durch Galerien verbundenen Marmorpaläste, aus denen der letztere
besteht, erstrecken sich auf einem Quai über 650m; die Fassaden
sind in dem sog. türkischen Renaissancestil aufs reichste gegliedert
und ornamentiert, der höhere Bau enthält den Thronsaal.

Weiterhin Beschiktasch (S. 85), die 1. Haltestelle der Bosporus-
dampfer
; dann der Tschiragan Serai (S. 85), der mit seinen durch